Borreliose  / Lyme- Borreliose

 

Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die fast immer durch einen Zeckenstich übertragen wird. Der Erreger ist Borrelia burgdorferi (Spirochäte), sie sind schraubenförmige Bakterien. Manche Zecken sind mit diesen Erregern infiziert.       Die Borreliose wird auch Lyme-Krankheit beziehungsweise Lyme-Borreliose genannt - nach dem Ort Lyme (Connecticut, USA), in dem gehäuft Gelenkentzündungen nach Zeckenstichen auftraten. Die Infektion kann zu Veränderungen der Haut an der Stichstelle, Entzündungen an den Gelenken sowie Beeinträchtigungen des Nervensystems führen.

Liegt eine Infektion mit Borrelien vor, kann eine Vielzahl von Symptomen auftreten. Wie schnell und in welchem Ausmaß diese auftreten hängt von verschiedenen Faktoren ab. Allgemein gilt, dass Kinder und ältere Menschen schneller Symptome aufweisen, die eine schwerere Ausprägung zeigen. Ebenso Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Bei gesunden Erwachsenen ist es jedoch möglich, dass die Krankheit symptomlos, vollständig oder zumindest zeitweilig stumm verläuft.
Der Verlauf der Krankheit wird in drei Stadien unterteilt, die sich durch einen zunehmenden Schweregrad der Symptome äußern, aber nicht immer klar voneinander abgegrenzt werden können.


1. Stadium:

Ein charakteristischer Hinweis auf eine beginnende Lyme-Borreliose ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). Sie tritt nach einigen Tagen (bis Wochen) bei vielen Erkrankten auf. Diese deutliche ringförmige Hautrötung ist oft im Zentrum blasser als am Rand. Der rote Ring wandert dann allmählich nach außen. Allerdings fehlt sie in jedem 2. Fall. Weitere allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und geschwollene Lymphknoten können hinzukommen.

2. Stadium:

Nach etwa einem bis sechs Monaten haben sich die Krankheitserreger im Körper verbreitet. Es können schubartige Schmerzen in Gelenken (Lyme-Arthritis, Arthralgien) auftreten, die oft von Gelenk zu Gelenk springen. Ist das Nervensystem (Neuroborreliose) befallen, können Schmerzen, Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen  der Gesichtsnerven (Fazialisparese) auftreten. Typisch hierfür sind brennende Nervenschmerzen, die sich vor allem nachts verschlimmern. Seltener tritt eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Gehirnentzündung (Enzephalitis) mit Fieber, Kopf- und Nackenschmerzen  auf. Die Krankheitserreger können außerdem das Herz in Mitleidenschaft ziehen, was sich eventuell in Form von Herzmuskelentzündungen oder Herzrhythmusstörungen  bemerkbar macht.

3. Stadium:

Monate bis Jahre nach der Infektion und einer symptomenfreien Latenzzeit kann es zum Wiederaufleben der Erkrankungen kommen. Die Lyme-Borreliose ist ein großer „Nachahmer“ von vielen anderen Krankheiten. Symptome, die Ähnlichkeiten mit  Erkrankungen wie: Parkinson, rheumatoide Arthritis, Alzheimer, multiple Sklerose,Lupus, Skleroderma und Fibromyalgie usw. haben, sind keine Seltenheit.   Bei einigen Patienten zeigen sich  Hautveränderungen  (Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer).

 

Testverfahren bei Borreliose

Mit den Seriologischen Untersuchungen wie mit Elisa und Western Blot wird der Antikörper-Titer festgestellt. Nach einer Infektion kann es zur Bildung von Antikörpern gegen Borrelien kommen, ohne dass gleichzeitig Krankheitssymptome entstehen. Antikörper gegen Borrelien sind normalerweise zwei bis vier Wochen nach dem Zeckenstich nachweisbar, manchmal auch erst nach zwei Monaten. (Eine Person kann also mit Borrelien infiziert sein, obwohl die Blutprobe negativ ausfällt. Umgekehrt bedeutet eine positive Blutprobe nicht unbedingt, dass sich ein Mensch erst kürzlich mit Borreliose angesteckt hat.)

Weitere Testverfahren:                                                                            Liquoruntersuchung,     PCR=Polymerase-Kettenreaktions-Test,                    LTT=Lymphozytentransformationstest,     RIBb-Test=Rapid Identification of Borrelia burgdorferi,     VCS=Visual Contrast Sensitivity Test,            CD57+NK Zellen

 

Fähigkeiten der Borrelien (Spirochäten)*

Kein anderes Bakterium besitzt in ihrer Zellwand so viele Plasmiden (21), um anderen Bakterien Information über die Immunabwehr des Wirtes zukommen zu lassen.

Die äußere Zellwand besteht aus einer schleimigen Schicht (Oberflächenproteine), die wie eine Tarnkappe für Antikörper und Fresszellen funktioniert. Bei gewöhnlichen Bakterien ist die Proteinschicht mit 3 Genen verschlüsselt, bei Borrelien  sind es aber 150! welche es ihnen erlauben, Erkennungsmerkmale augenblicklich zu verändern.

Wenn ihre Umwelt mit Antibiotika verseucht ist, können sie ihre spiralige  Zellwand abwerfen und zur Kugel werden. Auf diese Art werden sie nicht von Immunzellen erkannt. Auch können sie sich innerhalb von einer Minute verkapseln. In dieser Verkapselung sind sie, ohne Stoffwechsel und Teilung, mindestens zehn Monate lebensfähig.

Borrelien wandern in Körperzellen ein, bleiben so für Immunzellen unerkannt.

Bei den Abwehrzellen sorgen sie für Verwirrung und Ablenkung, indem sie Teile ihrer Zellwand abwerfen und durch den Wirtsorganismus wandern lassen.

Borrelien verändern die Moleküle ihrer Oberfläche so, dass sie körpereigenen Molekülen ähneln, und gegenüber Abwehrzellen getarnt sind. Werden sie trotzdem erkannt, kann sich die Immunreaktion nicht nur gegen den Erreger, sondern ebenfalls gegen das ähnliche körpereigene Gewebe richten (Autoimmunerkrankung).  

Sie verstecken sich in kolloidalen, gallertartigen Substanzen wie in Knorpel, Gelenkschmiere, Endothelialzellen, Nervenmyelien und Narbengewebe, wodurch sie im Serum oft nicht nachweisbar sind.

Borrelien bewegen sich mit Hilfe von Geißeln und einem dehnbaren Achsenfaden. Dadurch schrauben sie sich wie ein Korkenzieher durch das Körpergewebe und die Körperflüssigkeiten.  Innerhalb von Tagen können sie den Körper durchwandern und in tiefere Gewebe (weniger durchblutet) eindringen, wo Antibiotika sie nicht erreicht.

In der Regel teilen sie sich nur alle 12-24 Stunden (andere Bakterien alle 20 min.), was sie weniger angreifbar macht. Antibiotika greift in der Teil- und Vermehrungsphase auf die sich neu bildenden Bakterienwände an.

 

Therapie der Lyme-Borreliose

Antibiotikatherapie:                                                                                          **Die wissenschaftliche Basis für die antibiotische Behandlung der Lyme-Borreliose ist mit Ausnahme des lokalisierten Frühstadiums (Erythema migrans) immer noch unzureichend. Im Frühstadium, d.h. in den ersten 4 Wochen nach Infektionsbeginn ist bei der Antibiotikabehandlung mit einer Versagerquote von 10% zu rechnen. Bei den chronischen Verlaufsformen liegt sie bei bis zu 50%.

.

 

Die homöopathische Behandlung der Borreliose

Die klassische Homöopathie basiert auf einer ganzheitlichen Sichtweise, die die Krankheit nicht isoliert, sondern den gesamten erkrankten Menschen betrachtet.

Krankheitssymptome und Beschwerden sind immer ein Zeichen für eine Störung der Lebenskraft. Meine Behandlung zielt darauf ab, zunächst die Ursachen für diese Störungen zu finden, um Ihre Selbstheilungskräfte homöopathisch zu fördern und Ihr gesundheitliches Gleichgewicht dauerhaft wieder herzustellen.

 

Heilung auf sanftem Wege

Die klassische Homöopathie ist eine sanfte und schnell wirkende Therapie, die auf starke Medikamente verzichtet. Meine Behandlung richtet sich auf die Aktivierung eines ganzheitlichen Heilungsprozesses.

Bei einem ausführlichen Anamnesegespräch betrachte ich nicht nur Ihre einzelnen Beschwerden, sondern mache mir ein umfassendes Bild über Ihr Gesamtbefinden, Ihre Lebensumstände, Ihre subjektiven Vorlieben und Abneigungen sowie mögliche erbliche Belastungen. Nur so ist es möglich, das tiefe Krankheitsgeschehen zu verstehen und die Veranlagung für eine akute oder chronische Erkrankung gezielt mit einem homöopathischen Mittel zu behandeln.

 

 

 

 

*Wolf-Dieter Storl

**DBG Leitlinien der Lyme-Borreliose